Dieses Silvester habe ich alleine verbracht und wie ich gelesen habe, ist Silvester-Couching ja das neue Ding, anstatt auf überbewertete Partys in das neue Jahr zu starten. Wobei ich das nun schon öfters in der Vergangenheit gemacht habe, ohne am nächsten Tag mit einer Depression aufzuwachen. Liegt wohl daran, dass ich es sehr genießen kann, alleine zu sein und die Zeit nutze, um mich ausgiebig zu verwöhnen. Aber auch weil ich am 1. Januar Geburtstag habe und am Nachmittag zu meiner traditionellen Teatime mit selbstgemachten Scones und Clotted Cream einlade. Ich feiere sozusagen einfach einen Tag später.
Während der Mann sich mittags am 31.12. verabschiedete, um bis in die frühen Morgenstunden zu arbeiten, machte ich es mir im Bett mit Essen und Netflix gemütlich. Ich schaffte es sogar noch, einen Alsterspaziergang zu tätigen, bevor ich auf die Couch umzog, weiter Netflix schaute, Eggnog (angelsächsischer Eierpunsch mit VIEL Alkohol, der traditionell bei mir vom 1.12. – 2.1. im Kühlschrank steht) trank und mich auf das abendliche Raclette einstimmte. Während ich da so lag, an meinem Glas nippte, musste ich an mein vorheriges Silvester denken, laut lachen und in meiner Glamourettes-WhatsApp-Gruppe fragen, ob sich jemand noch an Mr. D erinnern kann. Von allen sieben Ladies kamen amüsante Kommentare dazu, worüber ich noch mehr lachen musste. Denn, anders als geplant, habe ich Silvester 2016 unfreiwillig alleine zu Hause verbracht, trotz Online Dating.
Eigentlich hatte ich nämlich ein Date mit einem Mann, den ich noch nicht kannte. Sozusagen ein Blind Date, wobei ich aber wusste, wie er aussah. Online Dating machte es möglich: chatten, Bilder tauschen, telefonieren. Hat sich alles am Tag davor ergeben. Wir fanden uns beide sympathisch, hatten für Silvester nichts geplant und so wurden kurzerhand zwei Plätze in einem Restaurant reserviert. Nachdem das festgemacht wurde, wurde mein Outfit noch in der WhatsApp-Gruppe besprochen und ich startete das übliche Beautyprogramm, damit ich das nicht alles am nächsten Tag machen musste.
Genau deshalb liebe ich Online Dating. Es bietet einem so viele Möglichkeiten, interessante Menschen kennenzulernen, Abendteuer zu erleben, genauso wie Herzklopfen, Romantik und Liebe, aber eben auch Enttäuschungen und Herzschmerz. Das bleibt nicht aus. Das sollte einem bewusst sein, wenn man sich auf die Bühne des Online Datings begibt. Man kann enttäuscht, verletzt, belogen und betrogen werden. Aber so ist das nun einmal mit der Liebe. Egal, ob online oder analog. Das sollte aber kein Grund sein, es nicht zu wagen. Wer weiß, was einem Gutes widerfährt. Ich habe vor über zehn Jahren damit angefangen und seitdem Liebe erfahren, tolle Momente genossen, skurrile Situationen erlebt, die mich manchmal kopfschüttelnd zurückließen, aber auch Tränen vergossen. Und auch wenn nicht alle Begegnungen gut verliefen, so bieten sie mir Gesprächsstoff bei Gesellschaften und Geschichten, um sie mit Euch zu teilen.
Aber nun wieder zurück. Am besagten Mittag war ich noch mit einer Freundin und deren Mutter beim Silvesterkonzert des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg. Während des Konzerts versuchte er mich mehrmals anzurufen, worauf ich erst einmal nicht reagiert habe. Dachte, er meldet sich, um noch einmal genau abzusprechen, ob noch irgendetwas zu besorgen ist an Getränken und Snacks für nach dem Restaurantbesuch. Sobald das Konzert zu Ende war, rief ich zurück:
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