Zu einer anderen Zeit, also bis vor etwa zehn Jahren, waren Sonntage dazu da, um früh morgens oder vormittags nach Hause zu kommen, übermüdet und mit letzter Kraft das Make-up zu entfernen, eine lange Dusche zu nehmen, um den Zigarettengestank von der Haut und aus den Haaren zu waschen und eine Kleinigkeit zu essen. Anschließend wurde die Wohnung abgedunkelt, das Telefon ausgeschaltet, um endlich glücklich ins Bett zu fallen. Allerdings nie ohne vorher eine Gesichtsmaske (damals einer meiner Favoriten: Dr. Hauschka Rosenmaske) aufzutragen, damit sich die Wirkstoffe im Schlaf entfalten können. Sozusagen eine Art Vorreiter der jetzt angesagten speziellen Nachtpflegeserien diverser Firmen (z.B. BYNACHT).
Aufwacht bin ich dann meistens jetlagmäßig am frühen Abend, rechtzeitig, um zu kochen und es mir danach auf der Couch gemütlich zu machen und Tatort zu sehen. So sahen viele Sonntage aus, als Ausgehen noch ein fester Bestandteil meiner Wochenenden war. Heute bin ich froh, wenn ich bis um 4 Uhr durchhalte! Danach brauche ich gefühlt eine mehrtätige Regenerationsphase und wesentlich mehr Beautyprodukte und Concealer, um wieder frisch auszusehen. Nun frage ich mich allerdings in letzter Zeit immer häufiger, ob das wirklich am Alter liegt, dass ich das nicht mehr so gut wegstecke oder weil ich einfach aus der Übung bin. Sollte es Letzteres sein, dann wird es Zeit, wieder zu üben. Denn ich spüre wieder dieses Verlangen, am Wochenende feiern zu gehen, wie ich es früher gemacht habe. Nur weiß ich heute nicht mehr, wo ich hingehen sollte, um das zu erleben. Nicht dass es in Hamburg nicht genügend Möglichkeiten gibt, es geht dabei eher darum, dass ich mich dort auch gut aufgehoben fühle und musikalisch entsprechend bespielt werden will. Aber das ist ein anderes Thema. (Vielleicht eine eigene Partyreihe initiieren, denn vielen in meinem Alter geht es ähnlich!)
Nicht, dass ich wieder jeden Sonntag erst nach Hause kommen will, wenn es schon hell ist und mir die Ersten, die ihre Brötchen kaufen, auf der Straße begegnen. Nein, dafür genieße ich meine Sonntage viel zu sehr so, wie sie mittlerweile sind. Denn Sonntag ist jetzt wirklich der einzige Tag in der Woche, an dem ich nicht arbeite. Wer selbstständig ist, weiß wie schwer es manchmal ist, einfach einmal abzuschalten, denn es gibt immer etwas zu tun. Aber ich habe gelernt, dass es wichtig ist, sich Zeit für sich zu gönnen und sich ausgiebig zu verwöhnen, um im Gleichgewicht mit sich zu sein und es auch zu bleiben. Deshalb lautet das oberste Gebot: kein Stress. Sonntags ist Pleasure-Time! Nicht, dass die restlichen sechs Tage nicht auch vergnüglich sind, aber hier gilt dies besonders.
Wunderbar <3
(Auch wenn ich heute nach Oldschoolmanier nach Haus gedackelt bin :))) (okay, immerhin um 23:00 Uhr)
Immerhin! ❤️